Ausbau der Linie 8

Eine Illustration zeigt eine Straßenbahn mit der Angabe „9,3 Kilometer Streckenlänge“.
Eine Illustration zeigt eine Straßenbahnhaltestelle mit der Angabe „15 Neue Haltestellen“.

Auf den Spuren der BTE-Trasse

Es kann losgehen: 9,3 km Gleise, vier Bahnhöfe, fünfzehn Zwischenhalte. Das OVG hat entschieden, die Bedingung des Planfeststellungsbeschlusses ist erfüllt. Die Verlängerung der Linie 8 wird auf der niedersächsischen BTE-Trasse innerhalb des BTE-Geländes umgesetzt. Damit ist die Streckenführung klar vorgegeben. Da es sich bei der BTE-Trasse um eine Nebenstrecke der Deutschen Bahn handelt, gilt ab der Fahrt auf niedersächsischem Grund die Eisenbahnbetriebsordnung. Äußerlich bleibt der Wechsel nahezu unbemerkt, die Spurweite bleibt dieselbe. Allein die Beschilderung der Haltepunkte und Bahnhöfe sehen ein kleinwenig anders aus.

Ab Dovemoor auf neuem Gleis

Aber noch mal zurück zum Verlauf der Strecke: Der letzte gemeinsame Haltepunkt der Linien 1 und 8 wird »Auf den Kahlken« sein, der anschließende Haltepunkt »Dovemoorstraße« der einzige bereits im Bestand vorhandene der Linie 8. Ab 3,4 km Bestand, genauer gesagt rund um den Bahnhof Moordeich wird alles neu – fast alles jedenfalls. Um die Veränderung realisieren zu können, wird innerhalb des Stadtgebiets Bremen aufgrund der Neuverteilung des Straßenraums zunächst die Umgestaltung der sogenannten »Haferflockenkreuzung« (Stuhrer, Varreler, Moordeicher, Kirchhuchtinger Landstraße) erfolgen. Damit beispielsweise bei herabgesenkten Schranken des Bahnübergangs ein Rückstau vermieden werden kann.

Es folgen die Haltepunkte Hespenstraße und Beethovenstraße, dann der Bahnhof Stuhr – ohne nennenswerte Vorkommnisse. Der Haltepunkt besteht bereits und wird im Zuge des Streckenausbaus technisch angepasst. An der Blockener Straße, in unmittelbarer Nachbarschaft des Stuhrer Rathauses, entsteht zudem ein Bahnübergang und der Bahnhof wird durch entsprechende Parkplatzangebote ergänzt. Dann vier weitere Haltepunkte – Stuhrbaum, Brinkum Bahnhofsstraße, Bassumer Straße und Studtriede. Die Syker Straße wird am Bahnübergang umgebaut und aus Gründen der technischen Sicherung mit Lichtzeichen und Halbschranken versehen.

Eine Illustration zeigt eine Verkehrskreuzung mit verschiedenen Verkehrsteilnehmenden.

Hoch hinaus und drum herum

Schließlich erreichen wir den Bahnhof Erichshof. Und hier wird es spannend. Denn die Besonderheit dieses Bahnhofes ist die durch den Ausbau der Bahnstrecke erforderlich werdende Brücke über die B6. Ein Bunker wird abgerissen, Bäume gepflanzt und ein Übergang für den Straßenverkehr geschaffen. Denn bisher liefen die BTE-Gleise über die Straße »Kalberkamp«. Nun aber soll der bisherige Bahnübergang entfallen und durch ein Überführungsbauwerk, eine Brücke also, ersetzt werden. Der Grund dafür ist, dass die Bundesstraße durch den Verlauf der Bahnstrecke nicht eingeschränkt werden darf. Dies bedeutet die kleinste lichte Höhe darf nicht weniger als 4,70 m betragen. Um das zu erreichen sind Stützwände von 5,80m Höhe, 94 m Länge und einer herausragenden Ansichtsfläche von etwa 490 qm notwendig. Kleines bautechnisches Detail: diese Stahlspundwand wird zu zweidritteln in den Baugrund »vibriert«, nicht gerammt – das macht die Sache nicht nur einfacher, sondern auch akustisch erträglicher.

Außerdem wird parallel zum Bahnhof Erichshof eine neue Gemeindestraße entstehen. Sie wird den Kalberkamp mit der Syker Straße verbinden, da die erforderliche Durchgangshöhe an dieser Stelle nicht mehr gegeben sein wird. Um diese Umgehung realisieren zu können, mussten entsprechende Flächen hinzugekauft werden, also Grunderwerb erfolgen.

Das Beste am Schluss

Weiter geht’s: Nachdem es einige Höhenmeter hinauf und wieder hinunter ging, entstehen im Weiteren im Umkreis des Haltepunkts Erichshof Ost kleinere Bahnübergänge wie beispielsweise In der Grämme. Es folgt der Bahnhof Leeste: Hier findet sich in der Ladestraße das BTE-Gebäude. Viel entscheidender aber: Ein großer Parkplatz in unmittelbarer Nachbarschaft bietet beste Voraussetzungen für die direkte Vernetzung von ÖPNV und dem Individualverkehr. Park+Ride, Bike+Ride – diese Angebote finden nicht nur hier, sondern beim gesamten Ausbau der Linie 8 besondere Berücksichtigung.

Die Hagener Straße schließlich ist der letzte Haltepunkt vor der Wendeschleife – Am weißen Moor endet die Linie 8 nach 12,7 km Baustrecke. Dann geht es umsteigefrei nach Bremen zurück.

Eine Illustration zeigt einen zukünftigen Bahnhof der Linie 8.

Gleiswechsel. Der Verbindungs-Podcast

Mobilitätskonzept und Stadtentwicklung: Das Nahwegenetz in Leeste zum Nachhören.

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Eine Karte zeigt den zukünftigen Streckenverlauf der Linie 8 mit den verschiedenen Abschnitten. © GfG / Gruppe für Gestaltung

Abschnitt 1 - Roland-Center – Willakedamm
Abschnitt 2 - Heinrich-Plett-Allee/ Delfter Straße – Brüsseler Straße
Abschnitt 3 - Willakedamm – Heinrich-Plett-Allee
Abschnitt 4 - Heinrich-Plett-Allee – Stuhrer Landstraße
Abschnitt 5 - Stuhrer Landstraße – Hagener Straße

Wissens­wertes zum Streckenbau

Von Bahnhöfen, Übergängen und Brückenkunst

Auf dem geplanten Streckenabschnitt der Linie 8 zwischen Bremen sowie den Gemeinden Stuhr und Weyhe lässt sich nicht nur die Verbindung miteinander neu entdecken, es liegt auch eine Menge Wissenswertes auf dem Weg. Wir haben mal nachgefragt und Erstaunliches zu geographischen Blickwinkeln, neuralgischen Verkehrspunkten und lichten Höhen für Sie…

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Weitere Informationen 

Wer Details über das bisherige Planfeststellungsverfahren (Verfahren, welches das Baurecht schafft) sucht und sich einen Überblick verschaffen möchte, findet hier die entsprechenden Unterlagen:

Planunterlagen zur Linie 8

Wer direkt bei den niedersächsischen Gemeinden Weyhe und Stuhr weiterlesen möchte, findet hier Entsprechendes zum Thema Anbindung und Verlängerung der Linien 1 und 8:

Informationen der Gemeinde Weyhe

Informationen der Gemeinde Stuhr